Der Markt für Stressmanagement-Coaching boomt. Kein Wunder, denn wir leben in einer sehr stressreichen Welt und gerade auch das Leben in der Stadt kann sehr stressvoll sein.
Der ständig gegenwärtige Verkehrslärm, die Hektik und die permanente Reizüberflutung machen es in der Stadt oft schwer, seine Ruhe zu bewahren und sich nicht vom Stress um einen herum anstecken zu lassen.
Dazu kommt: Gerade auch in der Stadt halten wir uns immer weniger im Freien auf und verbringen stattdessen den größten Teil des Tages in klimatisierten, von der Außenwelt abgeschnittenen Räumen. Und während unsere Städte immer weiter wachsen und sich ausdehnen, nimmt die Natur in der Stadt immer weniger Raum ein.
Manchmal kann es sich deshalb so anfühlen, als würden wir den Kontakt zur natürlichen Welt um uns herum völlig verlieren.
Und das erzeugt zusätzlichen Stress, denn wir Menschen sind “von Natur aus” auf die Natur programmiert. Wir brauchen den Naturraum für unser physisches, mentales und emotionales Gleichgewicht – einfach, weil es in unseren Genen steckt.
Wir sind “Outside-Beings”, die zu “Inside-Beings” geworden sind, wie es der amerikanische Natur- und Achtsamkeitstrainer Mark Coleman ausdrückt.
Es gibt jedoch auch in der Stadt viele Möglichkeiten, sich mit der Natur zu verbinden und so mehr Gelassenheit und innere Ruhe zu entwickeln – selbst inmitten einer geschäftigen Metropole.
In diesem Artikel stelle ich dir 10 Möglichkeiten vor, wie du auch in der Stadt deine Verbundenheit mit der Natur stärken und so deinen Stresslevel senken kannst. “Natürliches Stressmanagement-Coaching in der Stadt” könnte man sagen.
- Tipp 1: Raus in die Sonne
- Tipp 2: Himmel statt Handy - Stressmanagement-Coaching "Out Of The Blue"
- Tipp 3: Höre dir Vogelgesang an!
- Tipp 4: Suche dir einen Baum-Freund
- Tipp 5: Die Kraft des Wassers
- Tipp 6: Natürliches Stressmanagement-Coaching in den eigenen vier Wänden: Gestalte dein Zuhause "naturnah"
- Tipp 7: Gehe öfters barfuß
- Tipp 8: Stressmanagement-Coaching im Zoo
- Tipp 9: Schau dir Naturreportagen an
- Tipp 10: Es gibt keine Grenzen
- Fazit
Tipp 1: Raus in die Sonne
Die einfachste Möglichkeit dazu: Gehe raus in die Sonne!
Die Sonne ist der Motor allen Lebens auf der Erde. Ohne die Sonne könnten die Pflanzen keine Photosynthese betreiben, also weder Sauerstoff noch Zucker produzieren.
Beide sind aber die Lebensgrundlage allen tierischen Lebens auf der Erde und damit auch für uns Menschen. Kein Wunder also, dass indigene Kulturen auf der ganzen Welt die Sonne schon vor Tausenden von Jahren als Lebensspender verehrten.
Diese besondere Rolle der Sonne für das Leben auf der Erde können wir erahnen, wenn wir die Sonnenstrahlen, das Licht und die Wärme der Sonne auf unserer Haut spüren.
Die Kraft der Natur spiegelt sich daher ganz besonders auch in der Kraft und der Energie der Sonne wider. Und weil die Sonne überall gleichermaßen scheint, stellt der bewusste Kontakt zur ihr eine wunderbare Möglichkeit dar, sich auch in der Stadt wieder mit der Kraft der Natur zu verbinden.
Damit ist allerdings nicht gemeint, dass du dich nun im Sommer auf dem Balkon oder im Stadtpark sonnen solltest, um möglichst braun zu werden. Vielmehr ist damit gemeint, dass du möglichst oft raus ins Freie gehst und bewusst die Sonne als Quelle des Lebens wahrnimmst.
Falls du einen Balkon hast, setze dich raus und spüre das Licht und die Wärme der Sonne. Oder du setzt dich auf eine Bank in einem Park in der Nähe.
Versuche, ein Gefühl von Dankbarkeit zu entwickeln, während du die Sonne in dieser Weise bewusst wahrnimmst. So verbindest du dich wieder mit ihrer Kraft und stärkst gleichzeitig auch deine Verbindung zur Natur und zum Leben insgesamt.
So kannst du dir kleine Ruheinseln im Alltag schaffen, mit denen du deine eigene Energie und Kraft in stressreichen Zeiten wieder auftanken kannst.
Tipp 2: Himmel statt Handy – Stressmanagement-Coaching “Out Of The Blue”
Vermutlich jeder von uns hat ein Handy und nutzt sein Handy viele Male am Tag. Eine Studie aus den USA zeigt, dass dort jeder Handynutzer durchschnittlich zwischen 80 und 90 Mal am Tag auf sein Handy schaut. Bei uns dürfte die Zahl ähnlich hoch liegen.
Achte einmal darauf, wie vielen Menschen du unterwegs begegnest, die sogar beim Gehen auf ihr Handy schauen. Vielleicht erwischst du dich ja sogar manchmal selbst dabei – mir ist das jedenfalls schon passiert 😉
Mach es anders und schaue öfters einmal in den Himmel!
Schau dir die Wolken an. Beobachte, wie sich die Formationen der Wolken am Himmel verändern. Nimm das Farbenspiel der Sonnenstrahlen in den Wolken war.
Du wirst feststellen, wie schnell dich das absichtslose, aber bewusste Beobachten des Himmels entspannt und aus dem täglichen Stress herausbringt.
Gleichzeitig verbindest du dich wieder mit der Natur. Denn die Wolken repräsentieren die Elemente Wasser und Wind – beides wichtige Kräfte in der Natur und damit gute Möglichkeiten für eine tiefere Verbindung mit der Natur.
Und weil genau wie die Sonne auch die Wolken überall vorhanden sind, funktioniert das auch prima in der Stadt.
Tipp 3: Höre dir Vogelgesang an!
Viele Vogelarten haben gelernt, dass das Leben in der Stadt auch viele Vorteile bringt. Es gibt ausreichend Nahrung, die Konkurrenz ist nicht so groß, wie im angestammten Lebensraum und es gibt auch weniger Raubfeinde.
Selbst in den größten Städten dieser Welt gibt es daher Vögel, die den Lebensraum Stadt für sich erobert haben. Und damit hast du eine weitere Möglichkeit für ein “natürliches Stressmanagement-Coaching in der Stadt”.
Denn das Beobachten von Tieren stellt eine wundervolle Möglichkeit dar, die Verbindung zur Natur zu stärken und zu vertiefen. Und Vögel lassen sich sehr gut beobachten – auch in der Stadt.
Gleichzeitig kannst du damit dein Stresslevel senken, denn das bewusste, absichts- und urteilsfreie Beobachten von Tieren ist eine praktizierte Achtsamkeitsübung und ist damit eigentlich eine Form von Meditation in der Natur.
Plus: Eine Studie des British National Trust hat gezeigt, dass schon das bloße Hören von Vogelgesang den Cortisolgehalt im Blut senkt und das Stresserleben positiv beeinflusst.
Wenn du also merkst, dass du dringend wieder entspannen musst, dann ist ein Spaziergang durch einen nahegelegenen Park mit all dem Vogelgesang, den es dort zu entdecken gibt, eine wundervolle Möglichkeit, um nach der Arbeit wieder in seine Balance zu kommen und den Stress des Tages hinter sich zu lassen.
Tipp 4: Suche dir einen Baum-Freund
Gerade hatte ich bereits davon berichtet, dass der Aufenthalt in einem Stadtpark dein Stresslevel senken kann, weil du dort die Möglichkeit hast, Vogelgesang zu hören und Tiere zu beobachten.
Du kannst den Besuch in einem Stadtpark aber auch noch für etwas anderes nutzen: Suche dir einen Baum-Freund.
In vielen Stadtparks gibt es besonders imposante und alte Bäume. Und in meinem Augen gehört die Energie der Bäume und gehören die Spirits von Bäumen zu den besten Möglichkeiten, sich wieder mit der Kraft der Natur zu verbinden.
Bäume wurden seit jeher von den Menschen verehrt. Als Weltenbaum “Yggdrasil” stellt der Baum in der nordischen Mythologie die Verbindung zwischen Himmel und Erde dar. Die Säulen in unseren heutige Kirchen greifen diese Symbolik auf und repräsentieren ebenfalls die Verbindung des Irdischen (Erde) mit dem Göttlichen (Himmel).
Auch im Kinofilm “Avatar” – einem meiner Lieblingsfilme – finden wir mit dem “Baum der Seelen” ein ganz ähnliches Motiv. Und wer kennt nicht den Druiden Miraculix aus den Asterix-Comics, der meist irgendwo auf oder unter einem Baum anzutreffen ist.
Überall auf der Welt haben indigene Kulturen die Bäume als Hüter der Weisheit betrachtet und haben eine tiefe Verbundenheit mit ihnen entwickelt.
Wusstest du, dass der älteste Baum der Welt – eine Espe in Utah, USA – auf ein Alter von ca. 80.000 Jahren geschätzt wird?! Damit ist dieser Baum möglicherweise das älteste Lebewesen der Welt und stand schon auf der Erde, als wir Menschen noch mit einem Holzspeer bewaffnet in Höhlen saßen und gerade das Feuer entdeckt hatten!
Der Name dieses Baumes ist Pando, was lateinisch für “Ich breite mich aus” ist.
Lange Zeit hatte man Pando gar nicht als Baum erkannt. Denn eigentlich ist Pando ein ganzer Wald, bestehend aus ca. 47.000 Bäumen. Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass alle Bäume genetisch identisch sind und durch einen unterirdisches Wurzelwerk miteinander in Verbindung stehen. Damit sind alle Bäume “Ausläufer” ein und desselben Baumes. Pando hat es auf diese Weise geschafft, Jahrtausende lang zu überleben.
Nutze die besondere Bedeutung der Bäume in deinem Leben, indem du Freundschaft mit einem für dich besonderen Baum in deiner Nähe schließt. Begrüße “deinen” Baum in Gedanken jedes Mal, wenn du an ihm vorbeiläufst. Du kannst ihm auch Komplimente machen und dich bei ihm zum Beispiel dafür bedanken, dass er Sauerstoff für dich und alle anderen Lebewesen produziert.
Und das nicht zu knapp: Ein einziger Baum produziert je nach Größe jeden Tag so viel Sauerstoff, wie 5-20 Menschen zum Leben brauchen! Außerdem filtern Bäume Schadstoffe aus der Luft und verbessern das Mikroklima.
Genug Gründe also, um unseren Bäumen mit Dankbarkeit zu begegnen.
Wenn du auf diese Weise eine Beziehung zu deinem Baum aufgebaut hast, kannst du deinen Baum-Freund zum Beispiel um Rat in schwierigen Fragen bitten.
Ich habe das kürzlich mit einem Baum in einem Wald in meiner Nähe gemacht und habe als Antwort auf meine Frage den Satz “Alle Kraft kommt aus dir selbst.” erhalten. Mit dieser Antwort konnte ich dann mein Problem relativ schnell lösen.
Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob du dich dem Gedanken anschließt, dass es so etwas wie ein intelligentes Bewusstsein des Baumes gibt, mit dem du auf diese Weise kommunizierst oder ob du davon ausgehst, dass der Baum einfach “nur” deine eigene Kreativität anregt.
Entscheidend ist letztlich, ob du neue Lösungsansätze für ein Problem findest und so besser damit umgehen kannst.
Du kannst die Freundschaft mit deinem Baum auch zum Beispiel für ein kurzes Stressmanagement-Coaching auf dem Nachhause-Weg nutzen. Frage deinen Baum zum Beispiel einfach danach, welche Ressourcen jetzt in deiner Situation gerade besonders wichtig für dich sind oder wie du den Zugang zu diesen Ressourcen sicherstellen und verbessern kannst.
Werde dazu innerlich so neutral wie möglich, verbinde dich mit der Energie deines Baumes und bitte um Rat in deiner Frage. Achte darauf, welche Bilder, Gedanken und Gefühle danach in dir entstehen. Sie stellen die Antwort des Baumes (oder – je nach Sichtweise – deines eigenen, kreativen Anteils) auf deine Frage dar.
Betrachte die Antworten, die du bekommst, als Anregung und Inspiration für deine Frage oder dein Problem. Letztlich sind immer wir diejenigen, die die Entscheidungen in unserem Leben treffen, aber es schadet ja nicht, sich unterschiedliche Meinungen anzuhören 🙂
Tipp 5: Die Kraft des Wassers
Wasser gehört zu den vier Elementen der griechischen Philosophie (Erde, Wasser, Feuer, Luft), genauso wie zu den 5 Elementen aus der chinesischen Philosophie, wie man sie zum Beispiel im Feng Shui, der Lehre von den harmonischen Beziehungen von Menschen zu ihrer Umwelt, findet (Erde, Wasser, Feuer, Metall, Holz).
Und auch die hawaiianische Huna-Philosophie sieht das Wasser als eines der Grundelemente an (dort kennt man Erde, Wasser, Feuer, Luft, Pflanzen, Tiere, Menschen als die grundlegende Elemente).
Und auch wenn die moderne Chemie Wasser nicht mehr als eigenständiges Element, sondern als Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff erkannt hat: Die besondere Bedeutung des Wassers für das Leben auf der Erde bleibst davon unberührt.
Wasser ist Leben.
Und wir sind Wasser. Denn unser Körper bestehet – je nach Alter, Geschlecht und Konstitution – aus ca. 50-60% Wasser!
Sich wieder mit dem Element Wasser zu verbinden, bedeutet daher nicht nur, sich wieder mit der Natur als Ganzes zu verbinden, sondern auch, sich wieder mit sich selbst zu verbinden.
Das Gute daran: Wasser gibt es in jeder Stadt!
In den meisten Städten gibt es Brunnen oder Teiche in Parkanlagen. In manchen Städten sogar Seen oder Flüsse. Und global betrachtet, liegen viele Städte sogar an den Küsten. Und letztlich stellen auch Hallen- und Freibäder eine Möglichkeit dar, mit dem Element Wasser in Kontakt zu kommen -genauso, wie übrigens auch sogar die heimische Dusche und der Wasserhahn im Badezimmer!
Der Zugang zum Wasser ist also auch in der Stadt kein Problem und stellt eine wunderbare Möglichkeit dar, seine Verbindung zur Natur zu vertiefen.
Wie kannst du das machen?
Ganz naheliegend, indem du zum Beispiel darauf achtest, genug Wasser zu trinken – gerade auch in stressigen Zeiten.
Denn Wassermangel ist eine häufige Ursache für Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Alleine mit einer ausreichenden Wasserzufuhr hast du also schon eine wichtige Maßnahme getroffen, um besser mit Stress und Herausforderungen umzugehen.
Aber es gibt natürlich noch mehr, was du tun kannst:
Spüle hin und wieder etwas Geschirr von Hand. Denn auch damit verbindest du dich wieder mit dem Element Wasser. Gleichzeitig ist das Spülen von Geschirr mit der Hand eine fast schon klassische Übung aus der Achtsamkeitslehre.
Und wenn du mit dem Spülen fertig bist, gehe doch einfach mal raus ans Wasser. Setz dich ans Ufer eines Sees, falls es einen in deiner Stadt gibt. Verbinde dich physisch mit dem Wasser, indem du deine Hände oder Füße in das Wasser eintauchst.
Vielleicht gibt es auch einen Boots- oder SUP-Verleih in deiner Stadt und du fährst nach der Arbeit oder am Wochenende öfters mal mit einem Boot oder dem SUP-Board raus.
Du wirst sehen, dass du im Laufe der Zeit ein ganz anderes Lebensgefühl entwickelst, wenn du auf diese Weise den Kontakt zum Wasser und zur Natur ganz allgemein vertiefst. Damit kommst du dann auch viel besser durch die stressige Zeiten, die wir alle in unserem Leben erleben.
Und falls es das alles in deiner Stadt nicht gibt, kannst du auch einfach “nur” einen Brunnen besuchen.
Denn wie immer gilt: Es kommt eher darauf an, in welchem Bewusstsein du die Dinge machst, als darauf, was genau du eigentlich machst.
Ob du also eine tolle Tour mit dem Boot machst oder “nur” die Arme ins Wasser des Brunnens tauchst, ist eigentlich Nebensache. Wichtig ist, dass was immer du machst, du es in dem Bewusstsein machst, den Kontakt zum Element Wasser und zur Natur damit zu vertiefen.
Tipp 6: Natürliches Stressmanagement-Coaching in den eigenen vier Wänden: Gestalte dein Zuhause “naturnah”
Es gibt kaum eine einfachere und bessere Möglichkeit, die Verbindung mit der Natur zu stärken und auf diese Weise ein positives Grundgefühl zu erzeugen, als das eigene Zuhause natürlicher zu gestalten.
Auf diese Weise kann die Gestaltung der eigenen vier Wände ein wichtiger Baustein für ein natürliches Stressmanagement-Coaching sein.
Wie?
Indem du dir zum Beispiel grüne Zimmerpflanzen besorgst und in deiner Wohnung aufstellst. Denn die verringern nicht nur den Stress und steigern die Stimmung, sondern tragen auch dazu bei, dass wir uns besser konzentrieren können, mehr Energie haben und die Luftqualität in der Wohnung verbessert wird.
Eine Reihe von Studien belegt diese vielfältigen positiven Auswirkungen von Zimmerpflanzen auf unser mentales und körperliches Wohlbefinden.
Und falls du einen Balkon hast, kannst du den zu deinem persönlichen Entspannungsort machen, indem du ihn mit entsprechend geeigneten Pflanzen in eine Wohlfühl- und Wellness-Oase verwandelst.
Viele Anregungen dazu findest du auf der Website Bio-Balkon von Birgit Schattling, wo es nicht nur um eine natürliche Gestaltung des eigenen Balkon geht, sondern auch darum, wie du deinen Balkon für die eigene Selbstversorgung mit gesunden Lebensmitteln nutzen kannst.
Und wenn du weder Zeit noch Lust hast, um dich um Pflanzen in deiner Wohnung zu kümmern, dann hänge doch ein paar tolle Naturbilder mit viel Grün darin in deiner Wohnung auf. Denn schon das bloße Anschauen von Bilder mit viel Naturgrün verringert den Stress – auch das wurde in Studien mittlerweile bestätigt.
Tipp 7: Gehe öfters barfuß
Als Kind war es normal, die Schuhe auszuziehen und barfuß rauszugehen. Sobald die Temperaturen etwas wärmer wurden, flogen die Schuhe in die Ecke und wir haben unsere Füße in die Sonne gehalten.
Heute laufen wir meistens mit Schuhen durch die Gegend. Dabei ist Barfußlaufen auf vielen Ebenen eine wirklich tolle Sache!
Die Füße können sich erholen, weil sie nicht mehr in das enge Fußbett der Schuhe eingedrückt sind. Dadurch entspannen sich nicht nur die Füße selbst, sondern der gesamte Körper wird lockerer und entspannter.
Gleichzeitig werden beim Barfußlaufen jede Menge Akupressurpunkte auf den Fußsohlen massiert – was positive Auswirkungen auf fast alle Organe des Körpers hat. Alleine dafür lohnt es sich also schon, regelmäßig barfuß zu gehen.
Es gibt aber noch eine weitere Wirkung, die nicht auf den ersten Blick sichtbar ist, aber sehr weitreichende Konsequenzen hat.
Dazu musst du wissen: Die Erde enthält viele freie Elektronen, ist also negativ gegenüber den Luftschichten darüber geladen. Normalerweise verteilen sich diese Elektronen auch auf unseren Körper, weil wir über die Füße mit dem Erdboden in Kontakt sind.
Steht unser Körper auf diese Weise mit der Erde in Verbindung, laufen viele Stoffwechselprozesse im Körper besser, wir fühlen uns insgesamt gesünder und haben mehr Energie.
Das liegt vor allem auch daran, dass die freien Elektronen der Erde in unserem Körper wie Antioxidantien wirken und dabei helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Dieser Effekt ist wissenschaftlich bestätigt.
Tragen wir dagegen Schuhe, können die Elektronen nicht mehr auf unseren Körper gelangen und wir sind gegenüber der Erdoberfläche positiv geladen – mit vielfältigen Auswirkungen auf unser ganzes System, unsere Gesundheit und darauf, wie energiegeladen wir uns fühlen.
Sich wieder mit der Erde zu verbinden, bekommt unter diesem Aspekt eine ganz neue, sehr handfeste Bedeutungsebene.
In den USA ist daraus eine ganze Bewegung entstanden, das Earthing. Earthing-Anhänger nutzen über das reine Barfußgehen hinaus auch noch andere, technische Hilfsmittel, um den Kontakt zur Erde herzustellen.
Das kann man machen, muss man aber nicht.
Wer regelmäßig barfuß geht, tut schon viel für seine Gesundheit. Und auch der Kontakt mit dem Wasser (Tipp 5) “versorgt” unseren Körper mit den freien Elektronen der Erde – ein Grund dafür, dass ein Bad in einem See so erfrischend wirkt.
Gehe also so oft es geht barfuß durch die Natur. Das verbindet dich nicht nur mental und spirituell wieder mit der Erde, sondern auch ganz materiell über den Austausch von Elektronen mit der Erde.
So wird das Barfußlaufen zu einem weiteren Baustein in deinem natürlichen Stressmanagement-Coaching Baukasten und trägt dazu bei, dass du entspannter und gelassener durch stressreiche Phasen kommst.
Tipp 8: Stressmanagement-Coaching im Zoo
In fast jeder größeren Stadt gibt es einen Zoo, einen Tiergarten oder einen Tierpark. Und damit hast du eine weitere Möglichkeit, deine Verbindung zur Natur zu stärken und gleichzeitig dein Stresslevel zu senken.
Denn nichts lässt uns unsere Alltagssorgen so schnell vergessen, wie das Beobachten von Tieren.
Egal, ob es sich dabei um eine majestätische Großkatze, eine agile Gruppe von Pinguinen oder eine verspielte Familie von Erdmännchen handelt: Wer Tiere in ihrem Verhalten beobachtet, vergisst zumindest eine Zeit lang, welche Arbeit im Büro oder zu Hause auf dem Schreibtische auf ihn wartet oder was der Chef im Meeting über den letzten Projektbericht gesagt hat.
Also quasi dein ganz persönliches, natürliches Stressmanagement-Coaching Programm.
Dazu solltest du dir allerdings genügend Zeit nehmen. Einfach nur von Gehege zu Gehege zu schlendern und einen kurzen Blick auf das Gelände zu werfen oder ungeduldig an die Scheiben der Gehege zu klopfen, wird kaum dazu beitragen, dass du dich mit der Natur verbunden fühlst.
Setze dich doch einmal für eine halbe oder ganze Stunde vor ein Gehege und beobachte, was passiert. Wenn du das in dem Bewusstsein machst, eine Verbindung zu den Tieren aufbauen zu wollen, spüren die Tiere das in der Regel und verhalten sich auch anders.
Häufig kommen die Tiere dann von ganz alleine näher zu dir und du hast die Gelegenheiten, sie aus nächster Nähe zu beobachten.
Natürlich ist das Beobachten von Tieren in ihrem natürlichen Lebensraum immer die beste Möglichkeit, um sich wieder mit der Natur zu verbinden. Und vor allem Zoos sind auch nicht unumstritten, weil sie viele Tiere auf zum Teil engem Raum halten.
Allerdings stellen Zoos und Tiergärten mit ihren Artenschutzprogrammen für eine Reihe von Tierarten auch die letzten Refugien vor dem Aussterben dar. Und während in früheren Zeiten Wildfänge von Tieren aus ihren natürlichen Lebensräumen auf der Tagesordnung standen, tauschen Zoos heute den Nachwuchs untereinander aus, um den eigenen Artbestand aufzufüllen.
Auch die Gehege in den Zoos und Tiergärten sind heute meist artgerecht gestaltet und bieten den Tieren im Rahmen der Möglichkeiten einen möglichst naturnahen Lebensraum.
Damit stellen Zoos, Tiergärten und Tierparks eine weitere Möglichkeit dar, auch in der Stadt seine Verbindung zur Natur zu vertiefen und damit Ressourcen für einen besseren Umgang mit den Herausforderungen des Alltags zu schaffen.
Tipp 9: Schau dir Naturreportagen an
Aber auch wenn du zu dem Schluss kommst, dass Tiere in Gefangenschaft für dich keine Option sind, um deine Verbindung mit der Natur zu vertiefen, gibt es eine Möglichkeit, wie du trotzdem Tiere beobachten kannst – sogar in ihrem natürlichen Lebensraum.
Tierreportagen im Fernsehen und auf Streaming-Kanälen gehören nicht ohne Grund zu den beliebtesten Formaten und stellen eine weitere Möglichkeit für dein persönliches Stressmanagement-Coaching aus der Natur dar.
Und anders als im Zoo oder im Tierpark, hast du hier sogar die Möglichkeit, die Tiere hautnah in ihrem angestammten, natürlichen Lebensraum zu erleben. Dank der genauso herausfordernden wie herausragenden Arbeit von Tierfilmern, kannst du heute Tiere auf der ganzen Welt beobachten – bequem im Wohnzimmer und in Full-HD.
Klar, das ist nicht dasselbe, wie selbst rauszugehen und den Wind, den Regen und die Wärme auf der Haut zu spüren, während man gut getarnt auf tolle Tierbeobachtungen hofft.
Aber trotzdem: Selbst das Anschauen von Tierreportagen oder Naturfilmen mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen kann dazu beitragen, dass du deine Verbundenheit mit der Natur vertiefst.
Es kommt eben immer auf auf das Bewusstsein an, indem wir eine Sache machen.
Außerdem ermöglichen dir solche Reportagen Blicke auf und in die Natur, die dir sonst verborgen geblieben wären. Nicht jeder hat schließlich die Möglichkeit, bei Sonnenaufgang am Grand Canyon zu stehen oder Berggorillas in Afrika zu beobachten.
Tipp 10: Es gibt keine Grenzen
Hinter dem letzten Tipp verbirgt sich einer der Grundsätze der Huna-Philosophie, zu der du in diesem Artikel viele Infos findest.
Die Huna-Philosophie ist eine moderne Ausdrucksform alten, hawaiianischen Wissens und kennt insgesamt sieben Grundsätze oder Prinzipien, die den Rahmen dieser faszinierenden Lebensanschauung bilden.
Einer dieser Grundsätze besagt, dass Grenzen nur in unserem Kopf existieren. Oder anders ausgedrückt: Alles ist mit allem verbunden.
Nach dieser Sichtweise ist die gesamte materielle Welt Ausdruck eines unendlichen, intelligenten Bewusstseins.
Und weil auf diese Weise alles mit allem verbunden ist, stehen wir auf der Ebene des Bewusstseins auch in Kontakt mit der gesamten natürlichen Welt – unabhängig davon, ob wir uns gerade in einer wundervollen Natur befinden oder zu Hause im 8. Stock einer Hochhaussiedlung sitzen.
Deshalb kannst du deine Verbindung zur Natur schon dadurch vertiefen, dass du dich in Gedanken auf eine Pflanze, ein Tier oder eine wunderschöne Landschaft fokussiert.
Setze dich dafür einfach für einige Minuten bequem in einen Sessel, atme einige Male bewusst ein und wieder aus und entspanne dich.
Dann lässt du in Gedanken ein Bild aus der Natur entstehen, mit dem du dich verbinden möchtest. Mache das Bild so lebhaft wie möglich, verstärke und intensiviere die Farben, mache das Bild hell und strahlend.
Dann spüre in dich hinein, ob du irgendwelche Geräusche zu deinem Bild wahrnehmen kannst. Vielleicht kannst du in Gedanken Vogelgezwitscher hören oder du hörst das Rauschen eines nahegelegenen Baches.
Als nächstes gehe weiter in dein Bild hinein und berühre eine Pflanze, einen Stein oder auch ein Tier in der Szenerie vor deinem geistigen Auge. Spüre, wie sich die Berührung auf deiner Haut anfühlt.
Lass das Bild noch einige Zeit auf dich wirken und verabschiede dich dann von der Landschaft, den Pflanzen und den Tieren, die du vor deinem inneren Auge gesehen hast. Nimm noch zwei oder drei tiefe Atemzüge und komme wieder zurück ins Hier und Jetzt.
In der Huna-Philosophie nennt man diese Art der Meditation “Tiki-Garten Meditation”. Neben der reinen Erholung zum Beispiel nach einem anstrengenden Arbeitstag, wird die Arbeit mit dem “Inneren Garten” in der Huna-Philosophie auch noch für viele andere Zwecke eingesetzt.
Fazit
Auch in der Stadt gibt es viele Möglichkeiten, in Kontakt mit der Natur zu kommen, seine Verbindung zur Natur zu vertiefen und auf diese Weise ausgeglichener und entspannter zu leben.
Einige Möglichkeiten dazu habe ich dir in diesem Artikel vorgestellt. Aber vielleicht findest du ja auch noch andere, eigene Wege, für dein natürliches Stressmanagement-Coaching in der Stadt.
Schreib mir gerne deine Ideen dazu in einem Kommentar!